EMI

EMI – Eye Movement Integration – Augenbewegungsintegration

EMI Augenzugangsbewegungen

EMI ist eine erstaunlich schnelle Methode, welches es Menschen ermöglicht, sich von der Last noch unverarbeiteter Erinnerungen zu lösen und Stress einfach abzubauen.
Augenbewegungstherapien sind effektive Methoden aus der Trauma-Therapie zur Auflösung belastender Erfahrungen aus der Vergangenheit. Sie werden heutzutage aber für viele Bereiche angewendet.
Die Wirksamkeit ist klinisch-wissenschaftlich erwiesen und die Methoden werden weltweit eingesetzt, im Laufe der Zeit entstanden weitere ähnliche Methoden mit anderen Namen.

Bei EMI wird der körpereigener Selbsthilfemechanismus genutzt. Durch Augenbewegungen und/oder andere Stimulationen wird die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften angeregt, und stressvolle, belastende Erlebnisse verarbeitet. Diese Methode wirkt auf die neuronale Bahnen im Gehirn. Durch die Stimulationen wird das Gehirn zur Verarbeitung angeregt und legt "erledigte" Ereignisse, Gefühle und Gedanken im Langzeitspeicher des Gehirns ab.


EMI und EMDR: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

EMI stammt ursprünglich aus dem NLP und wurde von Connirae und Steve Andreas entwickelt und seit 1989 gelehrt. Seit 1993 wurde es von Danie Beaulieu als Verfahren weiterentwickelt, wissenschaftlich untersucht und weltweit gelehrt und sie hat das Standardwerk zu dieser Methode geschrieben. Parallel dazu wurde das EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) von Francine Shapiro entwickelt und bekannt gemacht. 

Beide Augenbewegungstherapien haben sich in den letzten Jahren zu sehr erfolgreichen und effektiven Methoden in der Traumabehandlung und in der Behandlung schwieriger folgenreicher Erinnerungen entwickelt und werden weltweit eingesetzt.

Die positiven Ergebnisse, die durch EMDR und EMI erzielt werden können, sind verblüffend und treten sehr schnell ein. Untersuchungen (siehe Literaturempfehlung unten) haben ergeben, dass eine EMI Sitzung im Durchschnitt eine Verbesserung der seelischen Folgen belastender Erinnerungen um 48% erreicht. Eine vollständige EMI Therapie (zwischen 1 und 6 Sitzungen) erreicht eine durchschnittliche Besserung der Symptome um 83%. Folgende Symptombereiche, in denen sich die Folgen belastender Erinneringen manifestieren, wurden dabei untersucht: Körperliche Beschwerden, "Flashbacks" (unkontrolliert wiederkehrende Erinnerungen), Vermeidungsverhalten, negative emotionale Erregungszustände und schließlich Depressionen. In allen untersuchten Bereichen konnte EMI positive Effekte erzielen - zwischen 78% (Vermeidungsverhalten) und 87% Besserung (Depression aufgrund belastender Erinnerungen und Traumatisierungen. Depressionen, die andere Ursachen haben, sprechen auf EMI weniger gut an).

EMI wurde auf der Grundlage der Annahme aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP) entwickelt, dass Erinnerungen in spezifischen Feldern des Gesichtskreises abgespeichert werden, so z. B. wenn die Augen des Menschen nach oben rechts stehen, erinnern wir uns an etwas, was wir in der Vergangenheit wirklich gesehen haben oder, wenn die Augen in der Mitte rechts stehen, dann erinnern wir uns an Töne und Geräusche, die wir gehört haben. EMI nutzt langsamere Bewegungen die sogenannten SPEM (smooth pursuit eye movement) und andere variantenreiche Bewegungsabläufe, um alle Augenpositionen zu verbinden. Während EMDR schnelle seitliche Augenbewegungen bzw. andere schnelle Stimulationen (auditiv und kinästhetisch) nutzt.  

Ähnlich dem EMDR wird bei EMI die traumatische Erinnerung, nach ausreichender Stabilisierung, mittels langsamer Augenbewegungen durchgearbeitet, dabei werden Richtungswechsel vorgenommen. Die Augenbewegungen finden vertikal, horizontal sowie von links unten nach rechts oben und von rechts unten nach links oben durchgeführt. Ausgangspunkt dazu ist ein Gesichtsfeld, was in neun Quadranten aufgeteilt ist. Jeder einzelne Quadrant bzw. Quadranten werden mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen durchgearbeitet.

Nach der NLP Theorie, dass die verschiedenen Bewegungen der Augen auf verschiedene sensorische Systeme zugreifen, werden verschiedene Bereiche im Gehirn neurologisch aktiviert. Hinzu kommt die EMI Annahme, dass ein traumatisches Erlebnis im Leben einer Person unintegriert bleibt, gerade weil es isoliert ist, sowohl in ihrem neurologischen System als auch in ihrem Denken.

Das Prinzip hinter EMI ist, dass "alle relevanten multisensorischen Dimensionen" für die vollständige Verarbeitung und Integration der störenden Erfahrung erforderlich sind. Ziel der Augenbewegungen ist es, neue Verbindungen zwischen den verschiedenen Arten sensorischer, emotionaler oder kognitiver Informationen zu schaffen.

EMI anwenden und nutzen

Vorbereitung:
Bevor man EMI anwendet, ist es u.a. wichtig Ressourcen-Zonen und Sicherheitsanker zu entwickeln.
  • Mit Ressourcen-Zone ist gemeint, dass im o. g. beschriebenen Quadrantenfeld Ressourcen-Zonen (einzelne Quadranten) gefunden werden, die mit positiven Kognitionen oder positiven emotionalen Inhalten verbunden sind.
  • Die Entwicklung von Sicherheitsankern finden auf allen Sinneskanälen statt, so z. B., dass ein positiver beruhigender Geruch gefunden wird, ein positiv besetztes inneres Bild (z. B. von einer Landschaft, ein sicherer Ort), ein angenehm beruhigendes Musikstück, eine positive Erinnerung, ein besonders angenehmer Geschmack. Diese Verankerungen werden geübt, so dass sie sowohl während des Durcharbeitens von Stresssituationen eingesetzt werden können, als auch im Alltag zur inneren Stressreduktion genutzt werden können.

EMI Anwendung
Der Coachee denkt an die stressvolle Situation, während der Coach mit der Hand oder den Zeigefingern bestimmte Bewegungen vorgibt und der Coachee nur mit den Augen diese Bewegungen nachverfolgt. Der Coach leitet die Coachee an, verschiedene Verbindungen zwischen den im NLP relevanten Augenpositionen nachzuvollziehen. Mittels langsamer Augenbewegungen werden 20+ Bewegungsrichtungen (vertikal, horizontal sowie von links unten nach rechts oben und von rechts unten nach links oben) durchgearbeitet. Alle Bereiche der Representationssyteme werden in den Prozess miteinbezogen, und bei der Verarbeitung der Erinnerung berücksichtigt, sodass das gesamte negative Erinnerungsfenster abgedeckt ist.

Hierbei achtet der Coach vor allem darauf, welche Verbindungslinien schon in einer flüssigen Bewegung verlaufen und bei welchen Bahnen es ruckelt oder Sprünge in der Bewegung zu verzeichnen sind. Der Coach arbeitet nun darauf hin, dass alle Bewegungen flüssig nachvollzogen werden können. Dies geht einher mit einem deutlichen Rückgang des wahrgenommenen Stresslevels in der betreffenden Situation.

Einsatzmöglichkeiten von EMI

EMI hat neben seiner Rolle in der Traumatherapie verschiedene sinnvolle Einsatzmöglichkeiten.

  • Aktivierung von Ressourcen: EMI kann man nutzen um Fähigkeiten zu aktivieren. Die Augenbewegungen werden diese jetzt gekoppelt mit positiven Gefühlen und Erinnerungen. EMI zur Ressourcenaktivierung wird auch als Mentaltraining eingesetzt, z.B. beim Präsentations oder Sport Coaching.
  • Reduktion von Stress: Stressgefühle oder Anstreaktionen können automatisch werden und das Leben schwer machen. EMI hilft, solche Automatismen zu entkoppeln und zu unterbrechen. Zur Reduktion reichen oft 1-2 EMI Sitzungen.
  • Verarbeitung von Verlust: Trauer ist eine normale menschliche Reaktion auf einen Verlust. Jedoch belastet manchmal dies manchmal Menschen über einen zu langen Zeitraum, und blockieren das Eingehen von neuen Beziehungen. EMI kann helfen, solche Blockaden zu lösen.
  • Gesundheitssteigerung, Arbeit mit Glaubenssätzen, Phobien, psychosomatischen Störungen, traumatischen Ereignissen, Bearbeitung von unerwünschten Verhaltensmustern, uvm.


Literaturempfehlung: In dem Buch „Eye Movement Integration Therapy“ von Danie Beaulieu (2003 im Crown House Publishing Verlag erschienen) werden Schlussfolgerungen präzise und sorgfältig abgeleitet, die Fallgeschichten dargestellt. (Studie S. 337ff)

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